Unternehmungen im Gelände weiterhin nur eingeschränkt möglich - Vorsicht vor Gefahrenstellen für Lawinen in schattseitigen Hochlagen.

Ausgangslage fürs Wochenende

Das Niederschlagsfeld, das von Donnerstag (04.12.) auf Freitag (05.12.) über die Steiermark zog, brachte nur wenig Neuschnee bei allgemein mäßigem Wind, der dabei von östlicher (über nördlicher) auf westliche Richtung drehte. Stellenweise fielen bis zu 15 cm.

Akkumulierte Neuschneemenge von 04.12. - 05.12. Quelle: GeoSphere Austria

Somit bleibt die Schneelage auf den Bergen im Allgemeinen eher dürftig. Nur in Lagen über 2000 m findet man gebietsweise eine ausreichende Schneeauflage für Unternehmungen im Gelände. Trotzdem existieren hier Gefahrenstellen für Lawinen, die mit der Seehöhe zunehmen. Sie befinden sich in schattigen Hängen. Hier können Schwachschichten aus kantigen Kristallen im Bereich vorhandener Krusten gestört werden. Stärkerer Wind aus südlichen Richtungen führte in den vergangenen Tagen in exponierten Lagen immer wieder zu Verfrachtungen und somit zur Bildung einer gebundenen Auflage („Brett“), die neben der Schwachschicht die Voraussetzung für eine Schneebrettlawine ist. In windberuhigten Bereichen kann zudem ein überdeckter Oberflächenreif als potenzielle Schwachschicht für Lawinenauslösungen existieren.

Aktuelle Verteilung der Gesamtschneehöhe in der Steiermark. Quelle: Snowgrid / GeoSphere Austria


Starker Wind führte am 03.12. am Dachstein zur Verfrachtung und Bildung eines Schneebrettes, was bei einer vorhandenen schwachen Altschneedecke einen ungünstigen Schneedeckenaufbau darstellt! Quelle: Robert Delleske, Tourenportal

In windberuhigten Bereichen stellt kann überdeckter Oberflächenreif als störanfällige Schwachschicht existieren, wie hier im Bereich des Eisenerzer Reichensteins (02.12.). Quelle: G. Rieglthalner, BELS


Gleitschneerutsch auf einem Wiesenhang im Bereich Wildalpen am 03.12. Quelle: H. Kain, SNOBS

Fazit:

Die Schneelage ist allgemein sehr bescheiden. In höheren, schneereicheren Lagen geht die Hauptgefahr von einem Altschneeproblem aus. Potentielle Gefahrenstellen gibt es in steilem, schattigem Gelände!

Der weitere Ausblick …

Das Wochenende gestaltet sich bergwettertechnisch ganz passabel mit regionsweise einigen Sonnenstunden. Bei mäßigem bis stellenweise auch kräftigem Südwestwind bleibt es niederschlagsfrei.

In der kommenden Woche stellt sich zunehmend Hochdruckeinfluss ein. Dazu steigen die Temperaturen mit Zufuhr milder Luftmassen aus Südwesten in allen Höhenlagen deutlich an. Die 0-Grad-Grenze kratzt dabei aus heutiger Sicht an der 3000 m Marke.

Prognostizierte Großwetterlage am Mittwoch, 10.12. Quelle: ECMWF, GeoSphere Austria

Temperaturprogosen für die Tauplitz in 1500 m. (rote Linie = langjähriges Mittel). Quelle: Wetterzentrale.de