Prämierung der Skitourenfotos und Saisonabschluss des LWDs
Erstellt am 5. Mai 2023
Im Rahmen des einer Vortragsreihe des Instituts für Geographie und Raumforschung der Uni Graz fand der Saisonabschluss des steirischen Lawinenwarndienstes inklusive Prämierung der besten Fotos aus dem Skitourenportal zu den Kategorien Schnee, Lawine, Alpinismus, Abfahrt und Fun statt.
Nach einem Fachvortrag von Andreas Gobiet zum Thema Schnee im Klimawandel und einem Wetterrückblick der Saison von Alexander Podesser bildete die Präsentation der prämierten Bilder und die Verleihung wertvoller Preise den Abschluss des Abends.
Wir gratulieren allen Gewinnern!
Die Jury kürte folgendes Bild von Franz Schitter zum besten Bild der Saison 2022/23:
Kurze Zusammenfassung des Schneeereignisses
Erstellt am 16. April 2023
Der Wintereinbruch von Donnerstag bis Samstag sorgte in vielen Regionen für große Neuschneemengen auf den Bergen, stellenweise unter starkem, böigem Windeinfluss. Am meisten fiel in den Nordalpen mit über einem Meter Neuschnee. In den Niedern Tauern waren es bis zu 60cm, aber auch in den Gurk und Seetaler Alpen sowie im Randgebirge schneite es bis zu einem halben Meter, stellenweise etwas mehr. Die Lawinengefahr war am Samstag gebietsweise groß. Rückmeldungen und Beobachtungen von spontanen Lawinen (Lockerschnee und Schneebretter), guten Sprengerfolgen, störanfälligen, mächtigen Triebschneeablagerungen in höheren Lagen sowie feuchte Lawinen in mittleren Lagen, die auf dem warm eingeschneiten Boden abrutschten, bestätigten eine gebietsweise kurzzeitig angespannte Lawinensituation. Mit der leichten Erwärmung und der nicht zu unterschätzenden diffusen Strahlung konnte sich die Schneeauflage nach Niederschlagsende aber recht rasch bis in höhere Lagen setzen, was nicht zuletzt von den vielen nochmals ausgerückten Schneesportlern ("schwerer Schnee") registriert wurde.
In den kommenden Tagen bleibt das Wetter unbeständig. Zum einen gibt es im Norden immer wieder Niederschlagsphasen, wobei die Schneefallgrenze oft wechselt. Der Wind aus nördlichen Richtungen ist gebietsweise stürmisch. Durch milde Temperaturen und zeitweiser Einstrahlung verliert die Schneeauflage aber auch an Festigkeit und kann in steilen Bereichen spontan abrutschen, auch auf eine Auslösung durch Wintersportler muss geachtet werden! Vereinzelt können Lawinen mitunter größere Ausmaße erreichen, speziell dann, wenn noch vorhandene Schwachschichten im Bereich von Krustren der Altschneedecke angesprochen werden und diese mitreißen!
Wintereinbruch mit großen Neuschneemengen führt kurzzeitig zu markantem Anstieg der Lawinengefahr
Erstellt am 14. April 2023
Ein ausgeprägtes Tiefdruckgebiet bzw. eine Okklusion sorgt für tief winterliche Bedingungen auf den Bergen! Seit Donnerstag (13.04.) sind ausgehend von einem Italientief, das sich Richtung Tschechien verlagert, bis Freitag 12:00 Uhr bis zu 50cm Neuschnee gefallen, stellenweise auch etwas mehr. Die Hotspots waren bislang die Koralpenregion und die Seetaler Alpen im Süden sowie die Nordalpen vom Gesäuse bis zum Dachstein. Die Schneefallgrenze sank dabei ab und pendelte sich in Abhängikeit der Niederschlagsintensität zwischen 800m und 1300m ein. Speziell von Freitagabend bis Samstagvormittag intensiviert sich der Schneefall mit der Okklusion in den Nordstaugebieten noch einmal, womit hier erneut 40 - 80cm Neuschnee fallen können!
Die Lawinengefahr wird somit in den Nordalpen weiter ansteigen!
Durch die großen Neuschneemengen nimmt in der Nacht auf Samstag die Gefahr von spontanen Lockerschnee- und Schneebrettlawinen in allen Expositionen zu, Umfang und Größe steigt dabei mit der Seehöhe an.
Mit zunehmendem Wind aus westlichen Richtungen am Freitag entstehen vermehrt Triebschneeablagerungen, die Anzahl und Störanfälligkeit nimmt mit der Seehöhe zu. Als Schwachschicht dient vorrangig der überdeckte, weiche Neuschnee.
Da viele Gebiete bereits komplett (speziell sonnseitig) bzw. bis in hohe Lagen schneefrei waren, sind (wiederum in neuschneereichen Regionen) an steilen Wiesen- und Waldhängen vermehrt Gleitschneelawinen zu erwarten.
Die schlechten Sichtbedingungen erschweren zusätzlich das Erkennen der oft "versteckten" bzw. überdeckten Gefahrenstellen! Somit ist am Wochenende defensives Verhalten und Zurückhaltung angesagt! Die Lawinensituation wird sich aus heutiger Sicht mit Wochenanfang recht rasch wieder entspannen.