Phase intensiver Gleit- und Nassschneeaktivität und Frühjahrsbedingungen im Dezember

Nach dem überaus stürmischen Wochenende mit großen Niederschlagsmengen hat sich die Schneedecke aufgrund der warmen Verhältnisse sehr schnell stabilisiert und ist bis in die Hochlagen kompakt und ohne nennenswerte Schwachschichten. 

Die Schneeverteilung ist derzeit sehr inhomogen. Neben großflächig aperen Bereichen finden sich große Schneemächtigkeiten in eingewehten Hängen und Hohlformen. Die gesamte Schneedecke ist bis in die Hochlagen für die Jahreszeit ungewöhnlich warm und teilweise feucht. Durch Ausstrahlung und Wind friert sie oberflächlich und wird unter Sonneneinwirkung tagsüber wieder weich. Kurz gesagt: fast Frühjahrsbedingungen Ende Dezember.

Die Lawinengefahr geht derzeit kaum von "Skifahrerlawinen" (also von durch Skifahrer/innen ausgelöste Schneebrettlawinen) aus, sondern von spontan abgehenden Gleitschnee- und Nassschneelawinen. Auch diese können für Bergsportler/innen gefährlich sein, allerdings nur, wenn sie zur falschen Zeit am falschen Ort sind. Gefahrenzeichen sind Schneemäuler, die auf eventuell bevorstehende Abgänge von Gleitschneelawinen hinweisen - in Bereichen darunter sollte man sich nur so kurz wie möglich aufhalten und keinesfalls längere Aufstiegswege nehmen. Zusätzlich steigt die Gefahr von Nass- und Gleitschneelawien im Laufe des Tages vor allem sonnseitig deutlich an.   

Die Weidtallawine (Nähe Vordernberg), abgegangen in der Nacht auf den 25.12.2023. Foto: LWD Stmk.

Besonders problematisch sind diese spontan abgehenden Lawinen, die durchaus große Ausmaße annehmen können, für die Sicherheit von exponierten Verkehrswegen oder Skipisten, was immer wieder zu Sperren führt. In den kommenden Tagen bleibt diese Problematik bestehen und erst am Wochenende kündigt sich mit einer deutlichen Abkühlung eine Änderung der Lawinengefahr an.