Programm für das 6. Lawinensymposium

LawinenwarnerInnen aus Europa tagten in der Steiermark

Die Steiermark war erstmals Gastgeberin der Tagung der Europäischen Lawinenwarndienste. Die 22. Generalversammlung der European Avalanche Warning Services (EAWS) fand von 24.6 bis 26.6 im sommerlichen Ambiente von Schloss Seggau statt.

Die Teilnehmer der EAWS Tagung auf Schloss Seggau (Quelle: Land Steiermark)

Neben einer gezogenen Bilanz über die Arbeit der EAWS zwischen 2022 und 2025 wurden wichtige Änderungen und Weiterentwicklungen beschlossen. Generell besteht die Bestrebung zur Harmonisierung der Inhalte innerhalb Europas. Vertreten waren bei dieser Tagung Expertinnen und Experten unter anderem aus Andorra, allen Alpen- und Karpatenländern, aber auch Spanien, Großbritannien, Finnland und Kanada sowie den USA und der Ukraine. Organisiert wurde die alle zwei Jahre abgehaltene Tagung von der Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung des Landes Steiermark in Zusammenarbeit mit der GeoSphere Austria, Regionalstelle Steiermark.

Im Rahmen der Tagung wurden vom 90-köpfigen Teilnehmerfeld viele Neuerungen beschlossen. (Quelle: LWD Steiermark)
Stimmabgabe bei einer der zahlreichen Abstimmungen, von denen die meisten angenommen wurden. (Quelle: LWD Steiermark)

Kernaufgabe des freiwilligen Zusammenschlusses europäischer Lawinenwarndienste ist es, die Institutionen in den jeweiligen Staaten dabei zu unterstützen, die Bevölkerung wirksam durch zielsichere und verlässliche Prognose vor Lawinen zu schützen. Mit diesem Ziel beschäftigten sich die Teilnehmenden konkret mit der Änderung bei der höchsten Lawinengefahrenstufe „sehr groß“ auf „extrem“, die hinkünftig auch mit dunkelroter statt roter Farbe ausgewiesen werden soll. Eine neue technische Beschreibung verknüpft zudem jede der fünf Gefahrenstufen mit den Faktoren, die im System der Bewertung verwendet werden.

Neben Fachvorträgen wurde auch am Podium mit Experten der Alpinen Vereine diskutiert. (Quelle: LWD Steiermark)
Der Lawinenwarndienst aus Kanada bereicherte die Tagung mit seinem fachlichen Input. (Quelle: LWD Steiermark)

Vorankündigung Lawinensymposium 2025

Wintereinbruch auf den Bergen

Die Okklusion eines Tiefs zieht zurzeit über den Osten Österreichs und staut sich an der Alpennordseite. Mit kühleren Luftmassen aus Norden gibt es in den nächsten Tagen winterliche Bedingungen auf den Bergen. Der Niederschlagsschwerpunkt liegt in den klassischen Staugebieten, aber speziell am Samstag schneit es auch im Steirischen Randgebirge stärker. Die Schneefallgrenze liegt am Wochenende noch recht hoch bei etwa 1500 m, sinkt aber am Montag kontinuierlich bis auf etwa 900 m ab. Am Dienstag kommen wir in eine Hochdruckrandlage und der Niederschlag wird deutlich weniger, nur die Bewölkung bleibt noch hartnäckig und der Nordwind weht noch stark. In Summe werden in den Nördlichen Tauern, dem Toten Gebirge und den Ennstaler Alpen bis zu 80 cm Neuschnee fallen, in den südlichen Tauern und am Hochschwab sind bis zu 60 cm möglich, im Steirischen Randgebirge wird über der Schneefallgrenze etwa ein halber Meter fallen.

Der bereits gefallene Neuschnee bis Samstagmittag laut Snowgrid-Analyse. (Quelle: GeoSphere Austria)
Prognose der Neuschneesummen von Samstag 29.03. 13:00 Uhr bis Dienstag 01.04. 02:00 Uhr. (Quelle: GeoSphere Austria)

Der Schnee lagert sich südseitig sehr verbreitet auf apere Flächen, nordseitig hingegen auf eine feuchte, überwiegend stabile Altschneedecke ab. Mit zunehmend lebhaften, ab Samstagabend auch stürmischen Wind aus Nord/Nordwest entstehen frische Gefahrenstellen in Form von Triebschneeablagerungen. Der Umfang der Gefahrenstellen nimmt mit der Höhe und dem Andauern der Schneefälle zu. Schneebrettlawinen können von einzelnen Alpinisten ausgelöst werden. Die Gefahrenstellen sind aufgrund der schlechten Sichtbedingungen oft schwer zu erkennen!

Prognose des Mittelwinds für Sonntag 13 Uhr. Es wird stürmisch auf den Bergen. (Quelle: GeoSphere Austria)