Unternehmungen im Gelände weiterhin nur eingeschränkt möglich - Vorsicht vor Gefahrenstellen für Lawinen in schattseitigen Hochlagen.
Ausgangslage fürs Wochenende
Das Niederschlagsfeld, das von Donnerstag (04.12.) auf Freitag (05.12.) über die Steiermark zog, brachte nur wenig Neuschnee bei allgemein mäßigem Wind, der dabei von östlicher (über nördlicher) auf westliche Richtung drehte. Stellenweise fielen bis zu 15 cm.
Somit bleibt die Schneelage auf den Bergen im Allgemeinen eher dürftig. Nur in Lagen über 2000 m findet man gebietsweise eine ausreichende Schneeauflage für Unternehmungen im Gelände. Trotzdem existieren hier Gefahrenstellen für Lawinen, die mit der Seehöhe zunehmen. Sie befinden sich in schattigen Hängen. Hier können Schwachschichten aus kantigen Kristallen im Bereich vorhandener Krusten gestört werden. Stärkerer Wind aus südlichen Richtungen führte in den vergangenen Tagen in exponierten Lagen immer wieder zu Verfrachtungen und somit zur Bildung einer gebundenen Auflage („Brett“), die neben der Schwachschicht die Voraussetzung für eine Schneebrettlawine ist. In windberuhigten Bereichen kann zudem ein überdeckter Oberflächenreif als potenzielle Schwachschicht für Lawinenauslösungen existieren.
Fazit:
Die Schneelage ist allgemein sehr bescheiden. In höheren, schneereicheren Lagen geht die Hauptgefahr von einem Altschneeproblem aus. Potentielle Gefahrenstellen gibt es in steilem, schattigem Gelände!
Der weitere Ausblick …
Das Wochenende gestaltet sich bergwettertechnisch ganz passabel mit regionsweise einigen Sonnenstunden. Bei mäßigem bis stellenweise auch kräftigem Südwestwind bleibt es bis Sonntag Abend weitgehend niederschlagsfrei.
Eine Warmfront sorgt am Montag dem 08.12. in den Morgenstunden und am Vormittag für etwas Niederschlag (bis zu 20 mm) in den Nordalpen und den nörlichen Niederen Tauern. Die Schneefallgrenze steigt dabei rasch auf über 2000 m an.
Mit dem Regen steigt am Montag die Lawinengefahr (Schneebrett- und Lockerschneelawinen) kurzeitig etwas an! Zudem sind mit Regen und Erwärmung vermehrt kleinere Gletschneelawinen in steilen Wald- und Wiesenhängen möglich! Neben der Verschüttungsgefahr muss speziell die Mitreiß- und Absturzgefahr berücksichtigt werden!
In der kommenden Woche stellt sich zunehmend Hochdruckeinfluss ein. Dazu steigen die Temperaturen mit Zufuhr milder Luftmassen aus Südwesten in allen Höhenlagen deutlich an. Die 0-Grad-Grenze kratzt dabei aus heutiger Sicht an der 3000 m Marke.