Vorankündigung Lawinensymposium 2025

Die Okklusion eines Tiefs zieht zurzeit über den Osten Österreichs und staut sich an der Alpennordseite. Mit kühleren Luftmassen aus Norden gibt es in den nächsten Tagen winterliche Bedingungen auf den Bergen. Der Niederschlagsschwerpunkt liegt in den klassischen Staugebieten, aber speziell am Samstag schneit es auch im Steirischen Randgebirge stärker. Die Schneefallgrenze liegt am Wochenende noch recht hoch bei etwa 1500 m, sinkt aber am Montag kontinuierlich bis auf etwa 900 m ab. Am Dienstag kommen wir in eine Hochdruckrandlage und der Niederschlag wird deutlich weniger, nur die Bewölkung bleibt noch hartnäckig und der Nordwind weht noch stark. In Summe werden in den Nördlichen Tauern, dem Toten Gebirge und den Ennstaler Alpen bis zu 80 cm Neuschnee fallen, in den südlichen Tauern und am Hochschwab sind bis zu 60 cm möglich, im Steirischen Randgebirge wird über der Schneefallgrenze etwa ein halber Meter fallen.
Der Schnee lagert sich südseitig sehr verbreitet auf apere Flächen, nordseitig hingegen auf eine feuchte, überwiegend stabile Altschneedecke ab. Mit zunehmend lebhaften, ab Samstagabend auch stürmischen Wind aus Nord/Nordwest entstehen frische Gefahrenstellen in Form von Triebschneeablagerungen. Der Umfang der Gefahrenstellen nimmt mit der Höhe und dem Andauern der Schneefälle zu. Schneebrettlawinen können von einzelnen Alpinisten ausgelöst werden. Die Gefahrenstellen sind aufgrund der schlechten Sichtbedingungen oft schwer zu erkennen!
Nach einer lang anhaltenden niederschlagsfreien Witterungsphase hat der Winter seit vergangenen Mittwoch ein kurzes Comeback gefeiert. Ausgehend von mehreren Niederschlagsstaffeln ab dem Abend des 12.03. fielen auf den Bergen bis 15.03. in Summe zwischen 15 und 40 cm Neuschnee. Die feuchten Luftmassen kamen dabei aus Südwesteuropa, die Schneefallgrenze pendelte dabei stark. Erst mit dem Niederschlagereignis in der Nacht auf Samstag (15.03.) sank die Schneefallgrenze kurzzeitig bis in manche Tallagen ab und sorgte bei manch Einem für ein unerwartetes Winterambiente beim Erwachen.
Neben der Gefahr einer Schneebrettauslösung (Trieb- bzw. Neuschneeproblem) stieg am 15.03. auch kurzzeitig die Aktivität spontaner Lockerschneelawinen an, die sich aus extrem steilem Gelände mit mehr Neuschnee lösten. Oft war die zu dieser Jahreszeit bereits kräftige diffuse Strahlung, stellenweise auch kurze Sonnenfenster, der Auslöser.
Ein Tiefdruckausläufer aus Norden steift den Osten von Österreich und sorgt kurzeitig für kalte (-10 Grad in 2000 m) und stellenweise stürmische Verhältnisse auf den Bergen. Somit wird die vorhandene, lockere Schneeauflage umgelagert und als frischer, störanfälliger Triebschnee in sämtlichen Bereichen, speziell aber in den erweiterten Südexpositionen abgelagert. Ab Dienstag beschert uns zunehmender Hochdruckeinfluss strahlend sonniges und mildes Bergwetter. Rasch wird sich wieder eine Frühjahres-Lawinensituation entwickeln.
In der Steiermark lässt sich der Winter 24/25 bislang mit den Prädikaten überdurchschnittlich trocken sowie speziell im Bergland sehr sonnig und mild beschreiben. Das Resultat ist eine allerorts teils gravierend unterdurchschnittlich Schneedeckenmächtigkeit, in vielen Regionen ist keine geschlossenen Schneedecke vorhanden.
Den letzten nennenswerten Neuschneezuwachs in den steierischen Bergen gab es im Zuge eines massiven Kaltfrontdurchzuges am Dienstag dem 28.01. Nach einer länger anhaltenden Hochdruckphase brachte diese Störung im Gegensatz zu den südwestlichen Alpenregionen jedoch nur wenig Neuschnee, in Summe waren es maximal 20 cm. Dieser fiel bei starkem Windeinfluss, zudem kühlte es rasch und deutlich ab. Jedoch blieb es bei diesem kurzen Intermezzo, schon am darauffolgenden Tag beruhigte sich das Wetter, es wurde erneut sehr sonnig und mild, stabiles Wetter dominierte.
Die Lawinengefahr beschränkt sich aufgrund der Schneelage zurzeit auf nur wenige Gefahrenstellen. Die vorhandene Schneedecke ist weitgehend gut gesetzt. Potentielle Schwachschichten für Schneebrettlawinen finden sich nur im Altschnee, jedoch fehlt zurzeit meist eine ausreichend gebundene Auflage. Spontane Gleitschneelawinen sind besonders sonnseitig aufgrund der durchfeuchteten Schneedecke zwar möglich, oft fehlt dazu aber eine ausreichend mächtige Schneedecke. Dafür wurde in diesem Winter in höheren Lagen schon oftmals von "traumhaften Firnverhältnissen" gesprochen, wie im Frühjahr....
Auch in der kommenden Woche scheint in den Ostalpen trockenes Hochdruckwetter zu dominieren, Neuschneezuwachs ist somit mittelfristig leider keine in Sicht.....
Die seit 26.12. herrschende Hochdruckwetterlage nimmt vorerst ein Ende. Am Donnerstag (02.01.) erreichen zunehmend kalte Luftmassen aus Norden die steirischen Berge, begleitet von auflebendem Wind. Was aber weiterhin fehlt: Neuschnee auf den Bergen.
Seit den letzten ergiebigeren Schneefällen unter Windeinfluss um Weihnachten in den nördlichen Regionen bestimmte stabiles und trockenes Hochdruckwetter die Schneedeckenverhältnisse. In höheren, schattigen Bereichen rückte ein Altschneeproblem in den Vordergrund, sonnseitig nahm in schneereicheren Regionen kurzzeitig die Nassschneeaktivität und generell die Gleitschneeaktivität etwas zu.
Das Altschneeproblem fußt dabei vorrangig auf eine Schwachschicht aus kantigen Kristallen, die sich um eine ausgeprägte Schmelzkruste ausbilden konnte. Diese Kruste entstand in der Phase zwischen dem 16.12. und 21.12., nach überaus milden (Plusgrade bis knapp 3000 m) und sonnigen Bedingungen folgte ein Temperatursturz, in weiterer Folge bildete sich mit Sturm und Neuschnee eine gebundene Schneeauflage. Ab dem 26.12. sorgte beständiger Hochdruckeinfluss sonnseitig zu einer recht raschen Setzung und Anfeuchtung (also zunehmender Destabilisierung) der Schneeauflage, was zu einer kurzeitig erhöhten Gefahr von Nassschneelawinen aus steilem Gelände führte. Zudem zeigten sich auf steilen Wiesenhängen die ersten Gleitschneemäuler. In steilen, hochgelegenen Hängen der Expositionen Nordwest bis Südost bestand unverändert die Gefahr von Schneebrettauslösungen im Altschnee durch geringe Zusatzbelastung.
Folgend Bilder zum beschrieben Ablauf
Wie geht es weiter?
Mit einer Kaltfront, die in der Nacht auf Freitag (03.01.) über die Steiermark zieht, kühlt es in allen Höhen deutlich ab. Der Wind aus Nordwest wird kräftig, es fällt aber nur wenig Neuschnee, am meisten im Toten Gebirge und der Dachsteinregion. Aus heutiger Sicht geht es mit wechselnden Bedingungen weiter, mit Zwischenhochdruckeinfluss wird es ab 05.01. voraussichtlich wieder deutlich milder bevor die nächste Kaltfront wieder Wind und Abkühlung bringt ... und vielleicht auch etwas mehr Neuschnee ...