Ausblick fürs Wochenende und Saisonstart

Neuschnee. Quelle: Tourenportal @white star

Am Freitagvormittag ist bereits etwas Neuschnee gefallen, besonders auf den Bergen der Obersteiermark, aber auch in Graz wurde es weiß. Am Nachmittag bessert sich das Wetter und regional kann sogar noch die Sonne scheinen, ehe es in der Nacht auf Samstag wieder zu schneien und regnen beginnt. Die Schneefallgrenze liegt etwa bei 500m, teilweise etwas höher. Der Niederschlagsschwerpunkt liegt im Nordstau, wobei hier auch kräftiger Nordwestwind weht, in den südlichen Bergen kommt deutlich weniger Schnee zusammen. Nach Mitternacht beginnen die Wolken bereits aufzulockern, die Niederschläge werden schwächer bzw. hören auf, im Süden rascher, im Stau der Nordalpen erst Samstagmorgen.


Gefallene Neuschneesummen von Freitagvormittag. (Quelle: GeoSphere Austria)
Die von SNOWGRID prognostizierte Neuschneesumme bis Sonntag 0 Uhr für die Steiermark. (Quelle: GeoSphere Austria)

Der Samstag selbst wird erst sonnig, doch schon am Vormittag ziehen von Westen neue Wolken in mittelhohen Schichten auf. Es wird milder mit bis zu -1 Grad in 2000m Seehöhe.

Die weitere Wetterentwicklung ist noch unsicher, allerdings sieht es aus heutiger Sicht nach leichten Schneefällen besonders im Westen ab Sonntagabend bis inklusive Dienstag aus.

48h-Prognose bis Sonntag 13 Uhr für Altaussee (Seehöhe: 730m) (Quelle: GeoSphere Austria)
48h-Prognose bis Sonntag 13 Uhr für Mariazell (Seehöhe: 870m) (Quelle: GeoSphere Austria)
48h-Prognose bis Sonntag 13Uhr für Murau (Seehöhe: 816m) (Quelle: GeoSphere Austria)
48h-Prognose bis Sonntag 13Uhr für die Weinebene (Seehöhe: 1669m) (Quelle: GeoSphere Austria)

Für die Berge bedeutet das, dass die Schneedeckenmächtigkeit inhomogen sein wird. Der frische Schnee lagert sich hauptsächlich in Rinnen und Mulden ab, exponierte Flächen werden mit dem kräftigen Wind abgeblasen und eher aper sein. In sehr hohen Nordrinnen existierte vor dem Schneeereignis noch Novemberschnee, auf dem sich in weiterer Folge ein Altschneeproblem ausbildet.

Mit weiteren Rückmeldungen aus dem Gelände und den neuesten Wetterdaten wird es für Sonntag einen ersten Lawinenlagebericht geben und die Lawinengefahr für die Steiermark eingestuft werden.

Sturm und Neuschnee auf den Bergen der Nordstaugebiete!

Wind und Neuschnee führen zu Schneeverfrachtung. Quelle: Tourenportal, M. Gaisl   

Ein nordöstlich von Österreich liegendes Tiefdrucksystem sorgt ab Donnerstag (28.11.) bis etwa Samstagvormittag für winterliche Wetterverhältnisse auf den Bergen der Nordalpen. Der Schwerpunkt liegt dabei im Hochschwabgebiet und den Mürzsteger Alpen, hier können zwischen 20 und 50 cm Neuschnee fallen. Auch in den westlichen Staubereichen des Toten Gebirges können bis zu 30 cm Neuschnee dazukommen. Die nördliche Höhenströmung sorgt dazu für starken, oft stürmisch Wind.


Prognostizierte Großwetterlage für 29.11. 00:00 Uhr mit dem für die Nordalpen wetterbestimmenden Tiefdruckgebiet nördlich von Österreich. Quelle: GeoSphere Austria
SNOWGRID-Prognose der akkumulierten Neuschneesumme von 27.11. 12:00 Uhr bis 30.11. 12:00 Uhr (UTC). Quelle: GeoSphere Austria

Lawinengefahr: Vorsicht vor frischen Gefahrenstellen

Mit Neuschnee und Wind entstehen frische Triebschneeablagerungen, die je nach Mächtigkeit im steilen Gelände von Bergsportlern als Schneebrettlawine ausgelöst werden können, wobei die Mitreiß- und Absturzgefahr im Vordergrund steht. Die Gefahrenstellen bilden sich vorzugsweise hinter Geländekanten, sowie in Rinnen und Mulden.
In höheren Lagen lagert sich der Schnee stellenweise auf einer dünnen, harten Altschneedecke ab, die Verbindung zwischen Alt- und Neuschnee ist dabei meist schlecht.
Zusätzlich herrschen auf den Bergen meist sehr schlechte Sichtbedingungen die eine Beurteilung der Verhältnisse stark einschränken.

Mit meteorologischem Winterbeginn am 1. Dezember wird es in allen Höhenlagen wieder deutlich milder, aus heutiger Sicht wird es um den 04.12. wieder kälter und niederschlagsanfälliger.

Saisonbericht der österreichischen Lawinenwarndienste 2023/24

Der neu Saisonbericht der Lawinenwarndienste 2023/24 mit Berichten und Analysen der Saison 2023/24 wurde auf der Alpinmesse in Innsbruck veröffentlicht steht ab sofort als kostenloser Download zur Verfügung!

Call for Paper - Lawinensymposium

6. internationales Lawinensymposium 17-18.10.2025

Die Geosphere Austria und die Naturfreunde Österreich veranstalten im Oktober 2025 das sechste Internationale Lawinensymposium in Graz mit öffentlichen Diskussionen, Workshops und Vorträgen. Bei diesem international besetzten Symposium werden der breiten Öffentlichkeit (bis zu 600 Personen werden erwartet) einerseits die aktuellen Erkenntnisse der Lawinenforschung und des Risiko- und Katastrophenmanagements in diesem Fachbereich in Form von Vorträgen präsentiert und andererseits wird durch eine internationale Besetzung des Podiums eine länderübergreifende Zusammenarbeit im Bereich der Schnee- und Lawinenforschung bestärkt.

Das wissenschaftliche Komitee lädt Interessierte zur Einreichung eines Vortrags bzw. Workshops zu folgenden übergeordneten Themen ein:

- Lawinenrisikomanagement

• Einzelhangbeurteilung

• Lawinenhangsicherungsmaßnahmen

• Lawinenunfall-Analysen

• Neuheiten aus der Praxis: Entscheidungsfindung

bei Lawinenkommissionen

• Schneebrett bzw. Gleitschneelawinen

• Graubereich in der Entscheidungsfindung

• Behördliches Notfall- und Risikomanagement zur Sicherung kritischer Infrastruktur

• Notfall-Lawine und Lawinenrettung

- Die Psychologie im Kontext von Großschadensereignissen und Lawinen-/Schneeunfällen

• Psychosoziale Notfallversorgung

• Individuelle und kollektive Resilienz

• Traumatisierung und langfristige Verarbeitung

• Psychodynamische Aspekte der Krisen- und Katastrophenbewältigung

• Klimawandel und Klimakommunikation im Kontext von Schnee und Lawine

• Wie verändern sich die Winter aus klimatologischer

- Perspektive und was bedeutet das für die Lawinengefahr?

• Wie extrem sind Extremereignisse im Winter?

• Risikokommunikation und Krisenkommunikation inkl. Warnkommunikation

Einreichung:

• Word-Datei

• Maximal 500 Wörter

• Einreichung bis 25.01.2025

• Sprache: Deutsch oder Englisch

• Formatierung: 2,5 cm Rand, 12pt Times New Roman, einfacher Zeilenabstand

• Um eindeutige Dateinamen sicherzustellen

bitte folgende Syntax verwenden:

lawsymp25AUTHORNAMEabstract.docx

• Einreichung per Upload unter

https://forms.gle/gGhoUzxa3EHeAJsM9

Bei Problemen beim Upload bitte Mail

an arnold.studeregger@geosphere.at oder martin.edlinger@naturfreunde.at

Nach Annahme der Einreichung kann ein erweiterter Abstract mit einer maximalen Länge von vier bis sechs A4-Seiten, einschließlich Text, Abbildungen, Tabellen und Referenzen, eingereicht werden.

Für das Symposium akzeptierte Abstracts/Papers zur mündlichen und Posterpräsentation werden an die Teilnehmer des Symposiums in Form eines Tagungsbandes verteilt.

Akzeptierte Papers können bis 30.05.2025 ein erweitertes

Abstract (4-8 A4 Seiten) einreichen.

• Die Einreichung kann in englischer und deutscher Sprache erfolgen.

• Praxisthemen sind erwünscht!

Quelle: Martin Edlinger

Langsame Entspannung

Am Montag, 16.09. erreicht uns von Norden ein weiteres Niederschlagsfeld. Entlang der Nordalpen ist im Tagesverlauf mit bis zu 40mm zu rechnen. Zwischen Dachstein und Ennstaler Alpen steigt die Schneefallgrenze von 1.200m bis auf 2.100m morgen Früh. Weiter nach Osten Richtung Veitsch und Schneealpe ist es bereits aktuell wärmer, hier steigt die Schneefallgrenze bereits tagsüber auf über 2.000m an.

AROME- 24h Niederschlagsprognose

Mit den prognostizierten Niederschlägen in Verbindung mit der steigenden Schneefallgrenze ist mit einer weiteren Anfeuchtung/Durchnässung der Schneedecke zu rechnen. In Folge ist mit vermehrter Gleitschneelawinen – sowie (nasser) Lockerschneelawinenaktivität zu rechnen. Davon betroffen können vor allem höher gelegene Verkehrswege sein – etwa die Zufahrten zu Almen.

Hohe Schneewasser-Äquivalentwerte der gesättigten Schneedecke entlang der Nordalpen
Beispiel für die Schneesituation Hochschwab Nord: Hoher Wasserwert der Schneedecke und sinkende Schneepegel mit den steigenden Temperaturen
Nasse Lockerschneelawine im Riesachsee-Gebiet. Quelle: ÖBD
Die Gleit- und Nassschneelawinenaktivität steigt mit Durchfeuchtung der Schneedecke. Links: Gleitschneeabgänge auf steilen Wiesenhängen auf der Veitsch (Quelle: Scheikl). Rechts: Über der Hochwasserführenden Salza im Bereich Wildalpen frische Ablagerungen von Nassschneelawinen in aperen Auslaufbereichen (Quelle: Kain). Beide Aufnahmen vom 16.09.