Viel Schnee in den Staulagen - Große Lawinengefahr
Der angekündigte Niederschlag ist in den Staulagen wie prognostiziert gefallen. In Summe (seit Mittwoch, 01.02.) sind in den Hotspots - Hochschwabregion, Eisenerzer Alpen, Gesäuse, Totes Gebirge, Dachsteinregion - bis zu 150cm Neuschnee gefallen. Mit dem anhaltenden stürmischen Wind entstanden teils mächtige Ablagerungen bis in den Waldbereich, große Lawinengefahr war die Folge. Bereits in der Nacht auf Freitag kam es zu ersten Meldungen von spontanen Lawinenabgängen auf Straßen. Da aufgrund der widrigen Wetterbedingungen keine Erkundungsflüge möglich waren, wurden als Sicherheitsmaßnahme neuralgische, stark gefährdete Infrastruktur gesichert, gesperrt bzw. evakuiert werden. Am Freitag stieg die Schneefallgrenze an, stellenweise gab es bis auf 1200 m Schneeregen bzw. Regen. Die Folge war eine zunehmende Aktivität von nassen Lawinen, wiederum waren einige Straßen betroffen.



Einige Rückmeldungen von guten Sprengerfolgen, von Schneebrettauslösungen durch Personen sowie verbreitete Gefahrenzeichen wie Wummgeräusche und Rissbildungen bestätigen die äußeres störanfällige Schneedecke, und das auch im Waldbereich!



Ausblick
Am Freitagabend(03.02.) intensivieren sich die Niederschläge noch einmal, erneut können in den Staulagen bis Samstagmittag (04.02.) auf den Bergen 30 - 50 cm Neuschnee fallen. Dabei sinkt die Schneefallgrenze kontinuierlich bis in Tallagen. Heftig wird abermals der Wind, der exponiert Orkanböen erreicht und auch bis in die Tallagen stürmisch wird. Somit bleibt die Lawinensituation zumindest am Wochenende vorerst noch angespannt.
Ab Sonntag gibt es eine deutliche Wetterbesserung. Die Restwolken lösen sich rasch auf und es scheint meist die Sonne. Der Höhenwind schwächt sich ab, aber es bleibt kalt. Die Nassschneeproblematik entspannt sich mit den kalten Temperaturen, die feuchte Schneedecke in den mittleren bis tiefen Lagen verharscht und gewinnt an Stabilität.
Dafür rückt ganz klar das Triebschneeproblem in den Vordergrund. Mit dem besseren Wetterbedingungen werden die Gefahrenstellen zwar leichter erkennbar sein, aber sie sind sehr umfangreich. Die teils massiven Triebschneeablagerungen beinhalten mehrere Schwachschichten und gestalten sich sehr störanfällig. Besonders in Rinnen und Mulden können ausgelöste Schneebrettlawinen groß bis sehr groß werden. Im Tourenbereich bleibt die Lawinensituation vorerst angespannt!