Schneedeckenaufbau nach Sturm und Neuschnee
Die stürmische Nordwestströmung sorgte in der Nacht von Samstag (04.01.) auf Sonntag sowie tagsüber für umfangreiche Umlagerungen des Neuschnees, der am Samstag bzw. großteils in den Nachtstunden zum Sonntag gefallen ist. Für den zurzeit herrschenden Schneedeckenaufbau und in weiterer Folge die Lawinengefahr war folgendes von Bedeutung: Das Niederschlagsereignis begann am Samstag bei verbreitet recht milden Temperaturen, vielerorts regnete es bis in Lagen zwischen 1200m und 1500m. Die folgende Abkühlung sorgte dort für die Ausbildung einer Kruste, welche dann von Triebschnee überdeckt wurde. In höheren Lagen fiel der Niederschlag von Beginn an als Schnee und lagerte sich je nach Wind in unterschiedlich harten Schichten auf der Altschneedecke ab. Vielerorts mischte sich in die konvektiven Schauer Graupel, der oft für eine lockere, weniger gebundene Schneeauflage sorgte.




Schwachschichten existieren somit vorrangig innerhalb der unterschiedlich mächtigen Triebschneeauflage. Die Verbindung zum Altschnee ist in Bereichen mit Harschdeckel meist gut. Hier gilt es die folgenden Tage die Entwicklung zu beobachten (aufbauende Umwandlung > Bildung von kantigen Kristallen > Schwachschicht). In schattseitigen, geschützten Lagen wurde (auch in höheren Waldbereichen) Oberflächenreif überdeckt, die Gefahr von Schneebrettauslösungen darf in solchen Bereichen nicht unterschätzt werden.
In den kommenden Tagen wird weitgehend stabiles, niederschlagsfreies Wetter erwartet. Die Schneebrettgefahr bleibt aber besonders morgen Montag (06.01.) speziell vom lichten Waldbereich aufwärts erheblich und darf nicht unterschätzt werden. Zusätzlich steigt vor allem sonnseitig die Wahrscheinlichkeit von spontanen Lawinenabgängen aus extrem steilem Gelände.
