Analyse der Schnee- und Lawinensituation mit kurzem Ausblick
Der heurige Jänner ist im gesamten österreichischen Alpenraum von einer Niederschlagsarmut geprägt, speziell im Süden fiel in diesem Monat kaum ein Niederschlag.
Viele erinnern sich an den Jänner 2019 zurück, als mit einer zwei Wochen anhaltenden Nordströmung stellenweise Rekordschneesummen für eine prekäre Schnee- und Lawinensituation sorgten.
Das Wetter im heurigen Jänner war hingegen oft von stabilen Hochdrucklagen geprägt. Typisch ist bei einer solchen winterlichen Inversionswetterlagen ein Temperaturunterschied mit milden Verhältnissen in höheren Lagen und (aufgrund bodennaher kälteren Schichtung) eisigen Temperaturen in tiefen Regionen.
Nur selten sorgte kurzer Störungseinfluss für etwas Neuschnee mit Wind und einen kurzzeitigen Anstieg der Schneebrettgefahr. Insgesamt herrschte im Jänner bislang an 15 Tagen geringe Lawinengefahr (Stufe 1), da aufgrund des allgemein stabilen Altschnees und der bislang eher geringen Gleitschneeaktivität sich die Schneedecke stabil und weitgehend gut verfestig gestaltet. Nur an zwei Tagen musst bislang Stufe 3 aufgrund von Triebschnee ausgegeben werden.
Daraus folgend wurden im Jänner auch äußerst wenig Lawinenereignisse verzeichnet. Wenn, dann vorrangig spontane Lawinen, also Lockerschneeabgänge nach den Neuschneeereignissen zu Beginn des Monats bzw. vergangenes Wochenende sowie zeitweise eine Zunahme der Gleitschneeaktivität.
Die Schneeverhältnisse gestalten sich zurzeit sehr unterschiedlich, eine große Palette konnte in den letzten Tagen vorgefunden werden: von Harsch bis eisig über locker, pulvrig bis hin zu Firn bzw. sulzigem Schnee, je nach Exposition und Höhenlage konnte man auf engem Raum viele dieser Unterlagen vorfinden.
In den letzten Jännertagen sorgt eine vorrausichtlich anhaltende Westströmung mit eingelagerten Störungen für eine Wetterumstellung mit etwas Neuschnee, Wind und eher wenig Sonne. Je nach Niederschlagssumme und Windeinfluss wird das Triebschneeproblem vor allem in höheren Lagen ansteigen.