Wintereinbruch mit großen Neuschneemengen führt kurzzeitig zu markantem Anstieg der Lawinengefahr
Ein ausgeprägtes Tiefdruckgebiet bzw. eine Okklusion sorgt für tief winterliche Bedingungen auf den Bergen! Seit Donnerstag (13.04.) sind ausgehend von einem Italientief, das sich Richtung Tschechien verlagert, bis Freitag 12:00 Uhr bis zu 50cm Neuschnee gefallen, stellenweise auch etwas mehr. Die Hotspots waren bislang die Koralpenregion und die Seetaler Alpen im Süden sowie die Nordalpen vom Gesäuse bis zum Dachstein. Die Schneefallgrenze sank dabei ab und pendelte sich in Abhängikeit der Niederschlagsintensität zwischen 800m und 1300m ein. Speziell von Freitagabend bis Samstagvormittag intensiviert sich der Schneefall mit der Okklusion in den Nordstaugebieten noch einmal, womit hier erneut 40 - 80cm Neuschnee fallen können!
Die Lawinengefahr wird somit in den Nordalpen weiter ansteigen!
Durch die großen Neuschneemengen nimmt in der Nacht auf Samstag die Gefahr von spontanen Lockerschnee- und Schneebrettlawinen in allen Expositionen zu, Umfang und Größe steigt dabei mit der Seehöhe an.
Mit zunehmendem Wind aus westlichen Richtungen am Freitag entstehen vermehrt Triebschneeablagerungen, die Anzahl und Störanfälligkeit nimmt mit der Seehöhe zu. Als Schwachschicht dient vorrangig der überdeckte, weiche Neuschnee.
Da viele Gebiete bereits komplett (speziell sonnseitig) bzw. bis in hohe Lagen schneefrei waren, sind (wiederum in neuschneereichen Regionen) an steilen Wiesen- und Waldhängen vermehrt Gleitschneelawinen zu erwarten.
Die schlechten Sichtbedingungen erschweren zusätzlich das Erkennen der oft "versteckten" bzw. überdeckten Gefahrenstellen! Somit ist am Wochenende defensives Verhalten und Zurückhaltung angesagt! Die Lawinensituation wird sich aus heutiger Sicht mit Wochenanfang recht rasch wieder entspannen.