Extrem milder und schneearmer Februar!
Dieser Februar ist in Bezug auf die Temperaturen derzeit auf Rekordniveau! Die Abweichungen vom langjährigen Mittel liegen aktuell an den meisten Wetterstationen in der Steiermark bei +5 Grad. An der Station Aigen/Ennstal beträgt die durchschnittliche Jännertemperatur (1971-2000) -1,1 Grad, derzeit (18.02.) liegt das Mittel bei +6 Grad, was einer positiven Abweichung von 7,1 Grad entspricht. Auch die Niederschlagsmengen sind deutlich unterdurchschnittlich und erreichen gerade einmal 50 Prozent vom Soll. Sonne gabs aber dafür nicht mehr, auch die Sonnenstunden blieben unter dem langjährigen Schnitt. Man siehts, die Täler sind grün, eine geschlossene Schneedecke beginnt erst ober der Waldgrenze.
Schuld daran ist eine persistente zonale Wetterlage, also milde Luftmassen vom Atlantik. Zwar waren in dieser Westströmung immer wieder Fronten eigelagert, das Niederschlagspotential war aber meist gering und oft in Form von Regen bis auf über 2.000m hinauf.
Welche Auswirkungen hatte das auf die Lawinensituation in der Steiermark?
Das Hauptproblem war durch Gleitschneelawinen gekennzeichnet, das uns aufgrund des warmen Einschneiens im Frühwinter beschäftigte, aber sich vor allem durch den oftmaligen Regeneintrag noch verstärkte. Ergiebiger Schneezuwachs fehlte im Februar bisher gänzlich, nennenswerter Neuschnee (10-30cm nordalpin) fiel zuletzt zwischen 11. und 13.02. in Verbindung mit stärkerem Nordwestwind. In diesem Zeitraum entstand in Lagen über 1.800m auch störanfälliger Triebschnee, der keine ausreichende Bindung zur verharschten Altschneedecke entwickelte (vermutlich warm/kalt- Problem).
In Folge ereigneten sich einige Lawinenereignisse mit Personenbeteiligung, die allesamt glimpflich verliefen.
Danach wurde es wieder recht mild mit Höhepunkt am 16.02., an dem viele Lockerschneelawinen registriert wurden.