Kurzes Winter-Comeback

Nach langer Zeit wieder Neuschnee

Nach einer lang anhaltenden niederschlagsfreien Witterungsphase hat der der Winter ab vergangenen Mittwoch ein kurzes Comeback gefeiert. Ausgehend von mehreren Niederschlagsstaffeln ab dem Abend des 12.03. fielen auf den Bergen bis 15.03. in Summe zwischen 15 und 40 cm Neuschnee. Die feuchten Luftmassen kamen dabei aus Südwesteuropa, die Schneefallgrenze pendelte dabei stark. Erst mit dem Niederschlagereignis in der Nacht auf Samstag (15.03.) sank die Schneefallgrenze kurzzeitig bis in manche Tallagen ab und sorgte bei manch einen für ein unerwartetes Winterambiente beim Erwachen.

Seit längerem wieder flächendeckender Neuschnee in der Steiermark. Stellenweise waren es über 30 cm. (Abbildung: Analyse Modell SNOWGRID Schneezuwachs (Gesamtschneehöhe) mit Setzung von 12.03. 12:00 Uhr bis 15.03. 12:00 Uhr). Quelle: GeoSphere Austria


Entwicklung der Lufttemperatur und der Schneehöhe in den Gruktaler Alpen (Turracher Höhe), einem der "Hotspots" diese Ereignisses. Quelle: LAWIS


Anhand der Windgrafiken schön zu erkennen: die anhaltende Strömung aus südlichen Richtungen sowie die "Windstille" während der Schneefallphase in der Nacht auf den 15.03. Quelle: LAWIS


Neben der Gefahr einer Schneebrettauslösung (Trieb- bzw. Neuschneeproblem) stieg am 15.03. auch kurzzeitig die Aktivität spontaner Lockerschneelawinen an, die sich aus extrem steilem Gelände mit mehr Neuschnee lösten. Oft war die zu dieser Jahreszeit bereits kräftige diffuse Strahlung, stellenweise auch kurze Sonnenfenster der Auslöser.

Gefahrenstelle hinter einer Geländekante, die schwach gebundene Auflage konnte leicht gestört werden. Quelle: LWD Steiermark


Das dazu passende Profil zeigt den markanten Übergang zwischen lockerer (schwach gebundener) Auflage und gesetzter Altschneedecke. Quelle: LAWIS


Beispiel für die rege Lockerschneelawinenaktivität am 15.03. aus den Niederen Tauern (Salzburg). Quelle: Griesser Samuel, SNOBS


Die weitere Entwicklung: Auf kalt und windig folgt mild und sonnig. Kurzzeitig frischer störanfälliger Triebschnee!

Ein Tiefdruckausläufer aus Norden steift den Osten von Österreich und sorgt kurzeitig für kalte (-10 Grad in 2000 m) und stellenweise stürmische Verhältnisse auf den Bergen. Somit wird die vorhandene, lockere Schneeauflage umgelagert und als frischer, störanfälliger Triebschnee in sämtlichen Bereichen, speziell aber in den erweiterten Südexpositionen abgelagert. Ab Dienstag beschert uns zunehmender Hochdruckeinfluss strahlend sonniges und mildes Bergwetter. Rasch wird sich wieder eine Frühjahres-Lawinensituation entwickeln.

Prognostizierte Windspitzen für Österreich für Montag Nachmittag. Quelle: GeoSphere Austria


Nach dem dem Abzug des Tiefdruckausläufers (blau) aus Österreich Richtung Osten wartet anschließend im Westen schon das ausgeprägtes Hoch (Prognose 18.03., 06:00 Uhr). Quelle: GeoSphere Austria