Frühlingsbedingungen: Tageszeitlicher Anstieg der Lawinengefahr und vermehrt Nassschneeaktivität
Die ausgeprägte Hochwetterlage in dieser Woche hat für frühlingshaftes Wetter gesorgt und die Durchfeuchtung der Schneedecke vorangetrieben. Tiefe und mittlere Lagen sind besonders südseitig bereits ausgeapert und im Tagesverlauf wird die Schneedecke bis in hohe Lagen weich und feucht. Es sind zahlreiche nasse Lockerschnee- und spontane Gleitschneelawinen abgegangen.
Die Lawinengefahr unterliegt einem klassischen Tagesgang: In der Früh können die Touren noch bei günstigen Bedingungen und verharschter Schneeoberfläche gestartet werden, für die Abfahrt sind die besonnten Hänge bereits aufgefirnt, bzw. werden bis Mittag weich und verlieren an Stabilität. Gleitschneelawinen sind zu jeder Tageszeit möglich, aber die Nassschneelawinen nehmen im Tagesverlauf zu. Selbst bei einem nordseitigen Schneeprofil wurden vereiste, vertikale Schmelzwasserkanäle in der Schneedecke gefunden, die auf den vermehrten Wassereintrag in der Schneedecke deuten. Daher gilt es die Skitouren früh zu beginnen und rechtzeitig zu beenden!
In steilen Nordhängen existieren zwischen harten Schmelzkrusten auch mögliche Schwachschichten mit groß aufgebauten, kantigen Kristallen. Das Altschneeproblem soll in schattigen, sehr steilen Rinnen nicht unterschätzt werden!
Die frühlingshaften Wetterbedingungen ändern sich voraussichtlich erst zum kommenden Wochenende hin. Dann wird ein Tiefdruckgebiet über Nordeuropa mit etwas Niederschlag und kälteren Luftmassen in Österreich wetterbestimmend.