Die vorhandenen Schneemengen sind in der gesamten Steiermark sehr unterdurchschnittlich und es herrscht auch am langen Wochenende kein winterliches Wetter.
Ab Freitagvormittag ist es überall sonnig und niederschlagsfrei, mit dünnen hohen Schleierwolken. Der Wind schläft auch wieder ein und die Temperaturen liegen tagsüber in 2000 m zwischen +3 und +5 Grad. Erst am Sonntag kühlt es mit lebhaftem Südwestwind etwas ab und wird vermehrt bewölkt, anfangs nur über der Gleinalm und den Niederen Tauern, am Abend auch weiter bis in den Osten. Für den Beginn der neuen Woche sieht es nach wenigen Zentimetern Neuschnee aus.
Doch zurzeit liegt die Schneegrenze etwa auf Höhe der Waldgrenze, sonnseitig teils deutlich höher. Skitouren beinhalten oft auch Tragepassagen der Ski sowie harschige und eisige Schneeverhältnisse. Es überwiegt die Absturzgefahr gegenüber der Lawinengefahr!
Der in der ersten Dezemberdekade bei durchwegs tiefen Temperaturen gefallene Schnee schwindet zusehends. Seit 19.12. dominiert das zonale Wettergeschehen (West/Südwestströmung), welches sich um die Weihnachtszeit mit milden Temperaturen und Regen endgültig bei uns festsetzte. An der zunehmend dürftigen Schneelage auf den Steirischen Bergen änderte auch eine nur mäßig wirksame Kaltfront wenig, die kurz nach dem Stephanitag entlang der Nordalpen immerhin bis zu 25cm Neuschnee brachte. Denn bis kurz nach Jahreswechsel stiegen die Temperaturen wieder kräftig an, teilweise auf Rekordwerte. So wurden in Puchberg/Schneeberg zu Neujahr gar 19,7 Grad gemessen!
Derzeit entspricht die Schneegrenze jener der Waldgrenze, an Südhängen liegt sie noch deutlich höher. Die Schneedecke ist bis über 2.000m hinauf feucht, dies auch schattseitig. Bezüglich der Lawinengefahr herrschen ob der beschriebenen Schneesituation hingegen günstige Verhältnisse, einzig ein Altschneeproblem in Form von schattseitig entstandenem bodennahem Schwimmschnee bzw. kantigen Kristallformen oberhalb von etwa 2.300m bleibt störanfällig und ist auch von außen nicht erkennbar.
Wie geht es jetzt mit dem Wetter weiter? Der angekündigten Kaltfront vom 03.01. geht schon wieder die Luft aus, es wird aber zumindest wieder kälter, die Schneeoberflächen somit harschiger. Am 05.01. könnte es oberhalb von ca. 1.300m wieder etwas schneien, ein Wetterumschwung mit stärkerem Nordstau kündigt sich aber für das kommende Wochenende an, aber da sind sich die Wettermodelle noch nicht ganz einig.
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Von 12.12. – 15.12.2022 fand auf der Turracher Höhe in Kooperation mit den Lawinenwarndiensten Niederösterreich und Kärnten ein Lawinenkommissionskurs statt. Insgesamt haben sich 50 TeilnehmerInnen angemeldet. Am ersten Tag gab es eine Einführung in die systematische Arbeitsweise für Lawinenkommissionen, in Schneedeckentests sowie eine Einführung über die Auswirkung des Wetters auf die Schneedecke. Am Abend stand noch das Thema eigene Sicherheit auf dem Programm. Vertreter der Alpinpolizei referierten über das Einweisen eines Hubschraubers und wies auf die Gefahrenquellen hin. Ebenso stand die Lawinenverschüttetensuche als auch die Erste Hilfe am Programm.
Der zweite Tag war für praktische Übungen im Gelände vorgesehen. Die Teilnehmer beschäftigten sich mit dem Einweisen von Hubschraubern (ein Hubschrauber des BMI und ein Hubschrauber des österreichischen Bundesheers unterstützten den Kurs), mit der Schneedecke und mit der Ersten Hilfe. Abgerundet wurde die Praxis mit einer Suchübung von mehreren Verschütteten im Gelände.
Der dritte Tag war ebenfalls sehr praktisch. Anhand eines Beispiels wurde geübt, ob eine Straße zu sperren war oder nicht. Dabei wurde die „Ist – Situation“ im Gelände festgestellt und anhand von meteorologischen Daten wurde dann die Schneedecke beurteilt.
Am vierten Tag beschäftigten sich die Teilnehmer mit rechtlichen Fragestellungen. Gegen Mittag wurde der Kurs erfolgreich beendet.
Einweisung von einem Hubschrauber Quelle: Martin Edlinger
Feststellung der "Ist - Situation" im Gelände Quelle: Marin Edlinger
Interpretation der Schneedecke Quelle: Martin Edlinger
Erste Hilfe Quelle: Martin Edlinger
Schön langsam wird es auf den steirischen Bergen winterlich. Mit Tiefdruckaktivität über der Adria ziehen am Wochenende Störungszonen über die Steiermark. Bei trüber Sicht nehmen am Samstagnachmittag die Niederschläge im Bergland an Intensität zu. Die Schneefallgrenze sinkt von Norden her allmählich bis in die Niederungen.
Der Sonntag bringt dann kaltes und teils stürmisches Winterwetter. Dabei schneit es anfangs noch häufig. Im Tagesverlauf beschränken sich die letzten unergiebigen Schneeschauer auf die Bereiche im Nordstau. Südlich des Alpenhauptkammes bleibt es bei stürmischem Nordwestwind dann schon meist trocken, es lockert aber kaum auf.
Der meiste Schnee wird in den Südstauregionen außerhalb der Steiermark erwartet, doch auch in den steirischen Nordstaugebieten zwischen Dachstein und Eisenerzer Alpen sowie in den Ybbstaler Alpen werden in Summe bis zu 35cm Neuschnee erwartet. Mit dem stürmischen Wind könnte es dabei erstmals zu größeren Verfrachtungen bzw. zur Bildung von störanfälligem Triebschnee kommen.
Die neue Woche beginnt dann mit eisigen TemperaturenDer Lawinenwarndienst Steiermark wird aus diesem Grund ab Sonntag, 11.12.2022 mit der Herausgabe des täglichen Lawinenberichtes beginnen. In 2.000m werden die Temperaturen bei -15 Grad liegen, ehe es ab Mittwoch wieder milder wird.